Reihenhäuser in Eberstadt

Es gelingt hier eine Gleichförmigkeit, die nicht mit jeder weiteren Hauseinheit unangenehmer wird. Es sind geradezu eigenwillige Persönlichkeiten, die sich uniform zur Stadt versammeln. Das Giebeldach, mit seiner unnachgiebigen Markierung der Hausmitte und der daraus fast zwanghaft resultierenden Fassadensymmetrie wurde ersetzt durch ein scheinbares Sheddach.
Die Erschließungsfront im Norden bringt den Mut auf für vier Fenster unterschiedlichen Zuschnitts, verzichtet aber auf die Peinlichkeit eines WC-Fensters zur Begrüßung. Stattdessen gewinnt der Hauseingang an Breite und Zeichenhaftigkeit. Die Großzügigkeit des Zugangs liegt zwar funktional, dennoch außerhalb des Hauses, aber der an englische Beispiele erinnernde Steg über den »area«, den Lichtgraben vor dem Untergeschoß, markiert so zumindest vor dem Haus eine vielfältig nutzbare Distanzzone zwischen der Privatheit der Wohnung und der Öffentlichkeit der Straße.

Im Zuge einer Auflage der Naturschutzbehörde wurden die Eingangs- und die Seitenfronten mit einem stabilen Rankgerüst ausgestattet. Der Grundriss kann mit etwa 6,5 m im Lichten zwar nicht mit Sensationen aufwarten, spielt aber seine Möglichkeiten sehr konsequent aus. Die Längstreppe mit dem Kellerzugang im Eingangs- und Küchenbereich vermeidet einerseits unnötige Störungen des Wohnbereichs, andererseits wertet das Raumvolumen des oberen Treppenlaufs optisch den Wohnraum auf.
Der Wohnraum, in Bezug auf seine Außenwand bzw. Fensterfront etwa im Goldenen Schnitt geteilt, verfügt über einen Kaminanschluss und unterscheidet nicht zuletzt aus diesem Grund deutlich eine dunkle und eine helle Zone. Die Obergeschosse teilen die Frontbreite nicht in zwei Aufenthaltsräume, sondern lediglich in Individualraum und Bad. aus DBZ 6/94
Text: Klaus-Dieter Weiß
Adresse:
Heinrich-Delp-Straße 185A bis 185E
64297 Darmstadt-Eberstadt
Bauherr: Bauverein AG, Darmstadt
Architekten: e+f
Fotos © Johann Eisele
Grafik © Johann Eisele